Hans-Heinrich Dieter

Rettung Afghanistans?   (17.01.2022)

 

Deutschland ist das Traumland für Asylanten. 2021 musste das Bamf (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) etwa 190 800 Asylanträge entgegennehmen. Darunter waren 148 000 Erstanträge – ein Höchststand seit 2018! 70 000 Anträge wurden von Syrern gestellt und 31 000 von Afghanen. Dabei haben wir in Deutschland schon zu viele Afghanen, darunter auch verurteilte Straftäter. Und in der Zahl 31 000 sind ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr und anderer deutscher Organisationen in Afghanistan nicht einmal erfasst, weil die vor der Ausreise Aufnahmezusagen erhalten hatten und daher kein Asyl beantragen müssen. Und das Auswärtige Amt hat nach eigenen Angaben 2021 rund 10.000 Personen aus Afghanistan evakuiert, zum größten Teil eigene, also deutsche Staatsangehörige, dann militärische oder zivile Ortskräfte deutscher Institutionen – die diesbezügliche Evakuierungsliste wurde abgearbeitet. Deutschland hat schon sehr vielen Menschen geholfen. Wir können aber nicht allen helfen, ohne unsere Sozialsystem hoffnungslos zu überlasten!

Und um die Weihnachtszeit mehren sich in den Mainstream-Medien die gefühlsbetonten Berichte über – ausgesuchte - Menschen, die in Afghanistan auf der Flucht seien vor den Taliban und über die Not der unterernährten und verwahrlosten Kinder im Nahen und Mittleren Osten – von Syrien bis zum Jemen. Und nun hat die Ampel-Regierung angekündigt, eine neue Liste aufzumachen. Annalena Baerbock, die deutsche Außenministerin, erklärte kürzlich zum Jahreswechsel: „Die gezielte Ausreise für besonders schutzbedürftige Personen, dass wir daran intensiv weiterarbeiten und diese beschleunigen. Und darüber hinaus, das haben wir im Koalitionsvertrag vereinbart, dass es analog zu dem, was es in Syrien ja auch gegeben hat, ein Bundesaufnahmeprogramm gibt. Und das erarbeiten wir jetzt gemeinsam in der Bundesregierung.“ Da kann man nur hoffen, dass der Bundestag dieses Regierungshandeln erfolgreich kontrolliert!

Mich stört dabei auch, dass immer wieder der Eindruck erweckt wird, dass wir die Afghanen „im Stich gelassen hätten“. Und darüber hinaus wird immer wieder versucht, uns „Schuld“ einzureden, die Wiedergutmachung erfordere. Das ist falsch!

Die afghanische Bevölkerung hat unsere staatsbildende Unterstützung nicht wirklich angenommen. Für einen Großteil der Bevölkerung waren auch wir Deutsche Besatzer. Und da die von uns ausgebildeten afghanischen Sicherheitskräfte – mit erheblichen Teilen - zu feige und unfähig waren, ihre Bevölkerung vor den Taliban zu schützen, und es vielfältig vorgezogen haben, ausgebildet und mit Waffen für mehr Geld zu den Taliban zu desertieren, haben wir keine unschuldigen Menschen im Stich gelassen, sondern nach Verhandlungen der USA mit den Taliban den aussichtslos gewordenen – auch für uns verlustreichen - Einsatz beendet. Die westliche Welt hat der afghanischen Bevölkerung intensiv – aber im Grunde vergeblich – geholfen. Die mittelalterliche, muslimische Bevölkerung will auch zukünftig auf der Grundlage der Scharia mit einer Stammesgesellschaft und Clan-Herrschaft leben. Die Loya Jirga ist nun dafür verantwortlich, die Korruption zu beenden, das Staatswesen nach mehrheitlich afghanischen Wünschen zu konsolidieren und für das Wohl der afghanischen Bevölkerung zu sorgen. Die jüngere Geschichte hat gezeigt, dass die muslimische Welt nicht zu demokratisieren ist. Deswegen haben Staaten der westlichen Welt auch keine Verpflichtungen und keine „Verantwortung“ muslimischen Staaten gegenüber. In diesem neu entstehenden – aber weiterhin auf der Scharia fußenden -Afghanistan haben wir als westliche Welt keine zukunftsträchtigen politischen Interessen zu verfolgen. Und wenn deutsche Hilfe unabdingbar ist, dann nur in Unterstützung von UN-Vorhaben oder Initiativen der EU! Wir sollten keine Afghanen mehr aufnehmen – wir haben schon zu viele dieser sehr oft schlecht integrierbaren, mittelalterlich denkenden und undemokratisch sozialisierten Menschen in Deutschland. Und wenn Afghanistan in der derzeitig schwierigen Phase Unterstützung und Hilfe braucht, dann muss diese Hilfe von muslimischen Staaten geleistet werden. Allah wird froh und dankbar sein, wenn sich die Brüder im Geiste und Glauben gegenseitig helfen!

Und was für Afghanistan gilt, stimmt auch für den Nahen und Mittleren Osten. Die Menschen dort mit mehrheitlich islamischem Glauben sind in souveränen Staaten organisiert. Sie führen Bürgerkriege, Schiiten, Sunniten und Aleviten führen von unterschiedlichen islamistischen Terrororganisationen unterstützt Glaubenskriege gegeneinander. Der Arabische Frühling war ein Flopp und Demokratien unserer Art wird es auf Dauer dort nicht geben – wenn man von Israel absieht. Diese Menschen haben ihre muslimische Würde und wollen nicht nach unserer Façon glücklich werden. Die islamische Welt muss sich selbst helfen und möglichst bald untereinander Frieden suchen. Die westliche Welt wird dort nicht wirklich gebraucht – ausgenommen unsere finanzielle und humanitäre Unterstützung!

Und finanzielle und humanitäre Unterstützung wird in großem Umfang von Hilfsorganisationen der UN und anderer Institutionen schon geleistet. Die UNO sollte solche Hilfen aber auch mit Forderungen nach Reformen und Eigeninitiativen für eine bessere Zukunft der hilfsbedürftigen Staaten verbinden. Und insbesondere muslimische Bürger mit ordentlicher Ausbildung sollten in ihren heimatlichen Gemeinwesen bleiben und sich für eine bessere Zukunft einsetzen. Nur so kann eine „Rettung“ dieser Staatswesen gelingen – ein Exodus intelligenter Bürger bewirkt das Gegenteil!

(17.01.2022)

Bei Interesse lesen Sie auch:

http://www.hansheinrichdieter.de/html/falscheaufnahmebereitschaft.html

http://www.hansheinrichdieter.de/html/afghanistan-fassohneboden.html

 

 

nach oben

 

zurück zur Seite Klare Worte