Hans-Heinrich Dieter |
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Bremen im Juli 2019
Wir haben die Freie Hansestadt Bremen mit ihrer langen Tradition städtischer Eigenständigkeit und republikanischer Freiheit im Juli 2019 näher kennengelernt. Das war vielleicht ein guter Zeitraum, denn das kleinste Bundesland Deutschlands ist hochverschuldet und in sehr hohem Maße vom Länderfinanzausgleich abhängig. Das schränkt die städtische Eigenständigkeit heute schon erheblich ein und starke Skepsis ist erlaubt, ob die neue rot/grün/linke Koalition diese hanseuntypische Situation der Stadt und des Bundeslandes positiv verändern können wird. Wenn man die Hansestadt Bremen besser kennenlernen will, dann beginnt man die Erkundung am besten auf dem Marktplatz der Altstadt. Hier atmet Stadtgeschichte und Hansestolz! Der Bremer Roland, die größte Statue ihrer Art in Deutschland, steht seit 1404 in der Mitte des Marktplatzes und ist zu Recht UNESCO-Welterbe.
Bremer Roland Neben der beeindruckenden Schönheit des Standbildes ist bemerkenswert, dass die Knie des Roland die Bremer Elle bilden und mit ihr die Bremer Bürger sich vor Betrug schützen konnten.
Die Bremer Elle Rechter Hand des Roland kann man das Bremer Rathaus, ebenfalls UNESCO-Welterbe, mit seiner Weser-Renaissance-Fassade aus dem 17. Jahrhundert bewundern.
Bremen, Altes Rathaus Das Rathaus sollte man aufgrund seiner Prachtentfaltung unbedingt besuchen. Im Unteren Rathaus befinden sich heute Ausstellungsräume mit wechselnden Themenschwerpunkten. Die Obere Rathaushalle ist die eigentliche Attraktion. Da das Rathaus nie zerstört wurde, kann man hier einen großartigen innen-architektonischen Orginaleindruck genießen.
Beratungsecke
Kriegskoggen der Hanse
Wendeltreppe
Linker Hand des Roland steht das prachtvolle Haus der bremischen Kaufmannschaft und Sitz der Handelskammer, der Schütting, im Stil flandrischer Renaissance mit seinem prachtvollen Portal. Rathaus und Schütting liegen sich wohl bewusst gegenüber, denn in der Hansestadt Bremen wurde zwischen dem Rat der Stadt und der Kaufmannschaft immer um die Vormacht im Hinblick auf die Bedeutung und den Einfluss gerungen.
Der Schütting, Sitz der Handelskammer
Der Schütting-Giebel
Das Schütting-Portal Links des Rathauses am Blumenmarkt erhebt sich die Kirche Unser Lieben Frauen im Stil früher Backstein-Gotik.
Unser Lieben Frauen Kirche
Unser Lieben Frauen Kirche, Moltke-Standbild
Unser Lieben Frauen, schöne Kirchenfenster
Rechts des Rathauses erhebt sich der stattliche, romanische Sankt Petri Dom aus dem 11. Jahrhundert.
Bremen Sankt Petri Dom Das Innere des Doms ist sehr ansprechend und einen Besuch wert. Die Kanzel ist wunderschön gearbeitet, besonders bemerkenswert ist auch die spindeldürre Abstützung der Gesamtkonstruktion.
Sankt Petri Dom, Kanzel Das Domkapitel pflegt offensichtlich eine jüdisch-christliche Tradition, wie an zwei mächtigen Menoras im Domchor zu erkennen ist.
Sankt Petri Dom, Menora Der Dom hat auch einen schön gestalteten Garten mit großer Pflanzenvielfalt.
Domgarten Bemerkenswert ist dabei auch der Sankt Jacobus. Denn hier startet der 460 Km lange Jakobsweg Bremen-Köln.
Sankt Jacobus Rund um den Roland fehlen jetzt nur noch das einzige Rokoko-Gebäude Bremens...
Rokoko-Haus ...in dem heute die Sparkasse untergebracht ist, der gewaltige Bismarck rechts des Rathauses, den man in Bremen weniger erwartet...
Bremen, Bismarck Standbild ...und natürlich das bekannteste Wahrzeichen der Hansestadt, die Bremer Stadtmusikanten, die auf ein Märchen der Gebrüder Grimm zurückzuführen sind.
Bremer Stadtmusikanten Das Wahrzeichen ist nach hanseatischem Geschmack wohl etwas klein geraten. Inzwischen haben sich die Bürger aber daran gewöhnt. Um die Bedeutung der vier Tierchen noch zu unterstreichen, findet der aufmerksame Besucher die Stadtmusikanten an mehreren Stellen der Stadt:
Stadtmusikanten modern gestaltet an der Kulturmeile am Wall
Stadtmusikanten in der Böttcherstraße als Brunnen, an dem „kranke“ Bürger den Hahn abgebrochen haben, und im Schnoor
Stadtmusikanten bei der schöpferischen Pause.
In der Nähe der Stadtmusikanten und des Roland findet man das Bremer Loch. Eine richtig gute Idee der Stadtväter! Wenn man ein etwas größeres Geldstück in den Schlitz wirft, bedankt sich immer einer der Stadtmusikaten mit tierischen Lauten. Da Kinder und ältere Erwachsene immer alle Tiere hören wollen, kommt ziemlich viel Geld im Monat zusammen, das dann Bedürftigen zugute kommt.
Nach der Erkundung der Altstadt mit ihren historischen und kulturellen Schätzen empfiehlt sich ein Spaziergang Zum Wall und im Zuge des Stadtgrabens am Wall entlang. Dieser Grüngürtel zeigt frühes ökologisches Verständnis der hanseatischen Stadtherren. Auf dem Weg zum Wall kommt man am Neptunsbrunnen vorbei,
Neptunsbrunnen trifft dann einen Schweinehirten mit treuem Hund und braver Herde
Schweinehirt und kann dann die schön gelegene Mühle am Wall bewundern oder dort Kaffee trinken.
Mühle am Wall Nach einem schönen Spaziergang am Wall entlang kommt man dann zur Kulturmeile mit Kunstmuseen, Theatern und Konzertsälen
Bremen, Kunstmuseum Und dann kann man durch das Ostertorviertel, ein Szene-Stadtteil mit ansprechenden Geschäften, Restaurants und Kneipen zur Weser bummeln. Wenn man an die Weserpromenade kommt, muss man einen intensiven Rundgang durch das Schnoorviertel machen. Hier gibt es kleine Häuser aus dem 15./16. Jahrhundert, Kunstgalerien, Kunsthandwerk und zahllose Cafe´s, Kneipen und Restaurants. Die Bilder sprechen für sich:
Schnoorbummel
Schnoorkneipen
Schnoorpause
Schnoor-Café
Schnoor-Hochzeitshaus
Schnoorerfrischung Im Zuge der Weserpromenade kommt man am Martinianleger vorbei, wo die Alexander von Humboldt liegt
Bremen, Martinianleger und erreicht dann die Schlachte, wo alte und neuere Schiffe ankern. Hier kann man bei einem Beck´s entspannen und genießen.
Bremen Schlachte
Bremen Martinianleger und Schlachte Auf dem Weg zurück in die Altstadt muss man die Fußgängerpassage, Böttcherstraße, die „heimliche Hauptstraße“ Bremens erleben! Hier findet man beeindruckende Architektur, sehr sehenswerte Häuser, viel Kunst und ein Glockenspiel. Schon der Eingang (vom Markt aus) mit dem vergoldeten Relief „Der Lichtbringer“ ist beeindruckend.
Böttcherstraße, Eingang
Bötterstraße, Innenhof
Böttcherstraße, typische Gasse Vier Kunsteindrücke aus der Böttcherstraße:
Raubkatze
Katze
Bacchus
Adonis Frauen sind halt doch attraktiver als Männer!
Bremen ist eine Reise wert und da es am Weserradweg liegt, kann man einen interessanten und schönen Besuch in der Freien Hansestadt auch mit sportlichen Aktivitäten verbinden!
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