Mecklenburgische Ostseeküste, Mai 2012
Wir beginnen die Erkundung der mecklenburgischen Ostsee-Küste - auch auf den Spuren von Hanse und Backsteingotik - in der am See gelegenen Landeshauptstadt Schwerin.
am Schweriner See
Der Schweriner Dom, ein bemerkenswerter Bau der Backsteingotik, beherrscht die nur teilweise attraktive Altstadt:
Der Dom von Schwerin
Das Schloss ist der prunkvolle Sitz des Landtages:
Die Hansestadt Wismar ist zu Recht UNESCO-Welterbe.Viel Fachwerk und schöne Bauten der Hanse, ein stimmiges Altstadtbild und Backsteingotik machen Wismar zu einem Kleinod.
Das Rathaus von Wismar
Alter Schwede
Am Lohberg
Wismar Grube
Wasserkunst
Idylle hinter Heilig Geist
Archidiakonat
Sankt Georgen
Sankt Nikolai
Von Sankt Marien steht nur noch der Turm
Die Kirche St Marien wurde 1960 aus politischen Gründen von den Kulturbanausen des damals real existierenden Sozialismus gesprengt. Man kann nur froh sein, dass der überall noch sichtbare Verfall von Kulturgütern gestoppt wurde und die Restaurierung mit großem Aufwand gefördert wird.
In Wismar fühlt man sich wohl!
Die mecklenburgische Ostseeküste bietet schöne und abwechslungsreiche Landschaftsbilder:
bei Rerik
Heiligendamm mit Blick auf Kühlungsborn
Die Seebäder sind unterschiedlich attraktiv. Kühlungsborn vermittelt einen eher langweiligen Eindruck, alles ist geregelt, überall stehen Kurtaxen-Automaten für den Zugang zum Strand, Schilder kündigen die Kontrolle der Kontrolle an, da mag sich wohlfühlen wer will.
Strand und Seebrücke von Heiligendamm sind weniger schön.
Das schwer zugängliche Grand Hotel strahlt in schönem Weiß,
dicht neben der sogenannten “Perlenkette”:
...aus heruntergekommenen Villen.
Die einzige wirkliche Attraktion ist die Mollibahn:
Da ist es schwer begreiflich, wie Deutschland den G-20 Gipfel in diesem trostlosen Nest ausrichten konnte.
Das Münster in Bad Doberan ist ein herausragendes Beispiel der Backsteingotik:
Die Parkanlage um das Münster ist attraktiv,
Beinhaus
luxuriöser Badekarren
Den Alt- und Innenstadtbereich fanden wir dagegen eher miefig-piefig.
Die Hansestadt Rostock hat uns nicht mitgerissen. Bemerkenswert sind aber die zahlreichen gut restaurierten Bürgerhäuser in der Innenstadt.
Rostocker Kaufmannshäuser
Die schöne Backsteinkirche Sankt Marien:
Der Hanse-Eindruck ist leider sehr viel schwächer als in Wismar.
Nach viel Kultur ist es schön und entspannend, die Natur auf dem Darß zu genießen:
Herrlich weite Sandstrände, hier bei Prerow, laden zu langen, ziemlich einsamen Spaziergängen ein.
Ein weiteres, echtes Highlight ist Stralsund, mit Wismar zusammen UNESCO-Welterbe.
Die herrlich gelegene Altstadt ist von Wasser umgeben. Der Alter Markt bildet mit dem Rathaus, der Nikolai-Kirche und den Stil-Fassaden der Bürgerhäuser ein gelungenes Esemble:
die Rathausfassade am Alter Markt
Sankt Nikolai
Alter Markt
Apotheke in der Altstadt
das Rathaus von der Seite
Es gibt viele Baumaßnahmen der EU und man bekommt den Eindruck, dass alles gepflastert werden muss.
Stralsund ist weniger “spektakulär” als Wismar, aber vom Stradtbild her eine schöne ehemalige Hansestadt.
Außerhalb der restaurierten Altstadt ist es teilweise idyllisch:
Am alten Hafen werden vergangene Größe
...und Aufbruch in die Zukunft deutlich.
Ozeaneum
Binz auf Rügen ist ein schöner Badeort mit weitem Strand
...und ansprechender Bäderarchitektur:
Leider ist auch hier alles geregelt, bis hin zur Seebrückenbenutzungsordnung.
Prora auf Rügen ist der krasse Kontrast. Die größte Feriensiedlung im Arbeiter- und Bauernparadies DDR, “Begegnungsstätte der Volkssolidarität”, gibt ein beredtes Zeugnis der damaligen Lebensqualität.
Da wundert man sich schon über Ostalgie und die heutigen politischen Erfolge der SED-Nachfolger in den östlichen Bundesländern.
Ansonsten ist Rügen eine schöne Insel, die man mal gesehen und erfahren haben sollte.
Die Universitätsstadt Greifswald hat eine gut restaurierte Altstadt mit schönen Gebäudefassaden:
...und bemerkenswerter Backsteingotik:
Marienkirche
Nikolaidom
Über Wolgast mit der spektakulären Peenebrücke
...gelangt man auf die Insel Usedom mit der leicht welligen, vorwiegend landwirtschaftlich genutzten, sehr grünen Landschaft, die man in ganz Vorpommern und auch auf Rügen antrifft.
Die drei Kaiserbäder, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck, gefallen uns weniger. Wo früher Kaiser und Fürsten den großen Zeh in die Ostsee hielten, gibt es heute eine weniger ansprechende Bäderarchitektur und z. B. in Heringsdorf viel Tingeltangel.
Usedom und auch Rügen sind keine Urlaubsziele für uns.
Auf dem Weg nach Stettin/Polen verschaffen wir uns einen Eindruck von Eggesin und Torgelow. Diese Städte und ihre Umgebung erscheinen beim Durchfahren so öde und trist, wie man sie sich vorgestellt hatte. Sie sind aber einen persönlichen Eindruck wert, wenn man die Orte nach der Vereinigung nur vom Paper her intensiv kennt.
Die mecklenburgische Ostsee-Küste ist eine sehr geschichtsträchtige Region mit einer Fülle wirklicher Sehenswürdigkeiten und ansprechender Küstenlandschaft. Auch diesen schönen Teil Deutschlands sollte man kennen lernen.
(04.07. 2012)
Wir setzen unsere Reise fort mit dem Norden Polens, dem Baltikum, Finnland, Schweden, Norwegen und Dänemark.
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