Höchste Zeit

Hans-Heinrich Dieter

Höchste Zeit (16.07.2016)

Höchste Zeit: Ende einer zweifelhaften Polit-Karriere. Der frühere Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat von 2013, Peer Steinbrück, zieht sich Ende September aus dem Bundestag zurück, um für die ab Januar aktive Bundesstiftung zu Ehren des Altkanzlers Schmidt zu arbeiten.

Was für ein sozialdemokratischer Politiker! Bei Steinbrück wusste man im Wahlkampf nie so genau, ob er nun der vortragsreisende Raffke ist, der seine Pflichten als Abgeordneter des Deutschen Bundestages eklatant vernachlässigt, oder ob gerade der widerwillig gekürte Arbeiterführer mit dem beschädigten sozialen Kompass spricht. Er zeigte sich eher wendehalsig als glaubwürdig, und viele Banker und Wirtschaftsbosse oder auch Altvordere von klammen Gemeinden merkten erst hinterher, dass sie für überteuertes Geld keinen versierten finanzpolitischen Politiker und politischen Visionär hörten, sondern einen offensichtlich von Profitinteressen geleiteten Politiker ohne gewachsene Überzeugungen. Steinbrück war die vielen Pfifferlinge meist wohl nicht wert.

Und was ist das für ein Politiker, der sich mit einer Stinkefinger-Pose bei den Proleten in der SPD anbiedern will, um seinen Stallgeruch zu verbessern, und der sich damit um scheinbar ungebildete oder minderbemittelte Bürger bemüht, die zu normaler politischer Willensbildung nicht fähig sind, um sie als SPD-Wähler zu gewinnen?

Nach seiner hoch verdienten Wahlniederlage bleibt Steinbrück - wohl hauptsächlich der Diäten wegen - Abgeordneter des Bundestages, sitzt in den hinteren Bänken und ist in dieser Legislaturperiode mit keiner sachdienlichen Rede zur Mehrung des Wohls des deutschen Volkes aufgefallen. Solche offensichtlich wenig verantwortungsbewussten Volksvertreter brauchen wir nicht!

(16.07.2016)